Leipzig. Bündnis 90/Die Grünen. In Leipzig als Stadt der Friedlichen Revolution ist man immer besonders aufgerufen, auf die Straße zu gehen, um die Errungenschaften von 1989 zu verteidigen: Demokratie, Freiheit, Rechtsstaatlichkeit. „Dass die Friedliche Revolution hier gelingen konnte und die Berliner Mauer schließlich zum Einsturz kam, ist auch dem Wirken der Oppositionellen in unserer ostmitteleuropäischen Nachbarschaft zu verdanken: dem Prager Frühling, der Charta 77, der Solidarność. Für die Menschen im sowjetisch beherrschten Teil der Welt waren die Veränderungen Ende der 80er-, Anfang der 90er-Jahre eine Befreiung – für den damals in Dresden stationierten KGB-Offizier Wladimir Putin war es eine Katastrophe“, führt Sebastian Richter, europapolitischer Sprecher der Leipziger Bündnisgrünen, aus. „Der russländische Präsident sieht seine Lebensaufgabe darin, die Zeit zurückzudrehen, die Errungenschaften der Friedlichen Revolutionen zu revidieren, darum begann er vor fast zehn Jahren den Krieg gegen die Ukraine, darum befahl er vor anderthalb Jahren die Vollinvasion des gesamten Landes, darum überzieht er die Menschen in den ukrainischen Städten und Dörfern mit Terror. Und darum ist der Kampf der Ukrainer*innen für ihre Freiheit und Unabhängigkeit auch unsere Sache, denn wir, die wir in den offenen Gesellschaften Europas leben, sind bei Wladimir Putins Attacken immer mit gemeint.“
„Wir sind dankbar für die große Unterstützung und Hilfeleistung der Leipzigerinnen und Leipziger gegenüber den Menschen in der Ukraine, sei es durch die Aufnahme und Betreuung von Geflüchteten, sei es durch Spenden oder auch nur durch die klare Positionierung im Freundes- und Familienkreis“, hebt Nicole Schreyer, Sprecherin des bündnisgrünen Kreisverbandes hervor.
Ihre Co-Sprecherin Ulrike Böhm ergänzt: „Gerade in Zeiten, wo sich die Krisen überlagern, ja durch Putins Angriffskrieg auf die Ukraine noch verschärft werden, und unsere Gesellschaft als Ganzes ebenso wie jede und jeder einzelne schwierigen Herausforderungen und großen Belastungen ausgesetzt sind, ist es wichtig, nicht Putins Lügen auf den Leim zu gehen oder der Hetze der Demokratieverächter nachzugeben, die hierzulande allzu häufig auf die eine oder andere Weise mit dem Kreml-Regime im Bunde stehen. Wenn man sich das Leid und die Verwüstungen vor Augen führt, die Putins Krieg über die Ukrainerinnen und Ukrainer und ihr ganzes Land gebracht hat und täglich noch weiter bringt, mag man sich manchmal fragen, was man selbst schon ausrichten kann. Das ist nur allzu verständlich, aber klar ist auch: jede Hilfe, jede kleine Geste zählt. Die Demonstration am kommenden Donnerstag zum ukrainischen Unabhängigkeitstag ist eine gute Gelegenheit, sich der Gemeinschaftlichkeit der Solidarität zu versichern. Manchmal tröstet und ermutigt schon ein kleines Wort des Zuspruchs und manchmal kann es einem auch selber helfen, Zuspruch zu geben. Zeigen wir also am Donnerstag, dass wir in der Stadt der Friedlichen Revolution an der Seite der Ukrainerinnen und Ukrainer stehen, dass wir die Errungenschaften von 1989 nicht wieder hergeben werden, dass wir freie Menschen in einem offenen Land sind, bei uns zuhause in Leipzig und ebenso in der Ukraine!“
Demonstration zum Tag der Unabhängigkeit der Ukraine
Donnerstag, 24. August, ab 17 Uhr auf dem Leipziger Markt.
- Pressemitteilungen des Kreisverbandes B'90/GRÜNE Leipzig - 