Alkoholabhängigkeit ist mit Abstand die größte Herausforderung in der Drogenpräventionsarbeit. Die Zahlen von Abhängigen liegen weit über denen anderer Drogenabhängigkeiten. Alkoholwerbung stellt dabei einen wesentlichen Faktor für die Duldung von Alkoholmissbrauch dar. Alkohol und Alkoholwerbung werden jedoch immer noch bagatellisiert, dabei sind die Auswirkungen von Alkoholmissbrauch und Alkoholabhängigkeit weitaus drastischer als bei illegalen Drogen und stellen so ein riesiges Problem dar.
„Wir müssen darüber diskutieren, ob es notwendig ist, dass bei jedem Stadtfest Alkoholwerbung präsent ist. Wir müssen darüber diskutieren ob und in welchen Maße Alkoholwerbung im Stadtbild notwendig ist. Alkohol scheint so immer verfügbar und gesellschaftlich anerkannt. Alkohol kann aber abhängig machen. Sucht entsteht aber nicht von heute auf morgen“, so Christin Melcher, Vorstandssprecherin von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Leipzig.
Und Judith Künstler, Stadträtin der GRÜNEN ergänzt: „Abhängige kommen so regelmäßig in Versuchung. Aber auch Jugendliche bedürfen unserer Aufmerksamkeit. Denkbar ist demnach zunächst ein Verbot von Alkoholwerbung in einer Bannmeile rund um Schulen.“
Im Zuge des Verhandlungsverfahrens bei der Vergabe der Werbekonzessionen möge die Stadt die Möglichkeit einer eingeschränkten Alkoholwerbung, beispielsweise vor Schulen, prüfen, so die Grünen-Politikerinnen. So könne die Stadt zumindest auf kommunalen Flächen Einfluss nehmen. Mittelfristig sollten die entsprechenden Landes- und Bundesgesetze geändert werden um für Alkoholmissbrauch zu sensibilisieren.
Drogenprävention habe viele Gesichter, aber anders als bei Alkohol gäbe es bei anderen Drogen keine gesellschaftliche Anerkennung und regelmäßige Verfügbarkeit.