BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN laden am Freitag, den 21.12.2012, 19:30 Uhr ein zur Podiumsdiskussion in die „Alte Schlosserei“, Kurt-Eisner-Straße 64 (Innenhof), 04275 Leipzig
Es diskutieren Peter Unfried (TAZ-Chefreporter) Niko Paech (Universität Oldenburg) und Elke Urban (Schulmuseum Leipzig), moderiert wird die Veranstaltung von Professor Felix Ekardt (grüner OBM-Kandidat und Nachhaltigkeitsforscher).
Jeder ist für Bildung – auch im Leipziger OB-Wahlkampf, wo plötzlich die das Rathaus dominierenden Altparteien, die jahrelang die Schaffung von Kita-Plätzen und energetisch vernünftigen Schulneubauten sowie Ansätze für ein besseres Schulessen beiseite geschoben haben, plötzlich kurz vor der Wahl auf diese Themen einschwenken. Aber was kann Bildung leisten für ein anderes Megathema: die Schaffung von Lebens- und Wirtschaftsweisen, die auch dann noch aufgehen, wenn sie dauerhaft und global praktiziert werden?
„An dieser Stelle ist ‚Nachhaltigkeit‘ ein wichtiger Punkt im großen Bereich ‚Bildung‘. Wir wollen bei unserer Podiumsdiskussion versuchen, das große und allübergreifende Thema ‚Nachhaltigkeit‘ auf unser Leben und unsere Bedürfnisse herunter zu brechen“, erklärt Felix Ekardt. Geladen ist zu dieser Runde Prof. Niko Paech, derzeit Deutschlands schärfster Wachstumskritiker.
„Wir brauchen kein grün angepinseltes ‚Weiter So’, sondern müssen jetzt endlich unser Leben entrümpeln und entschleunigen“, so Paech. Er spricht dabei von verschiedenen Ansätzen, wie z.B. der Verkürzung von (Lohn-)Arbeitszeiten zur Steigerung der Eigenversorgung, Gemeinschaftsgärten, Tauschringe, Netzwerke der Nachbarschaftshilfe, Verschenkmärkte, Einrichtungen zur Gemeinschaftsnutzung von Geräten/Werkzeugen. „Wir müssen Produkte länger nutzen, sie reparieren und pflegen und sie lieber gebraucht kaufen als neu. Wir müssen Knöpfe selber annähen und Fahrräder eigenhändig reparieren – und wieso soll das eigentlich keinen Spaß machen?“ schlägt der Wissenschaftler der Universität Oldenburg vor.
Wenn mal wieder eine Klimakonferenz wie in Doha scheitert, hoffen viele für die Zukunft auf die Pädagogik und junge Menschen, die es künftig besser machen. Funktioniert das? Und was haben Schulessen und Energiesparschulen mit künftig nachhaltiger lebenden Menschen zu tun? Und welche Ansatzpunkte haben wir dafür in Leipzig? Und zwar ernsthafte Ansatzpunkte – und nicht wolkige Nachhaltigkeitsrhetorik bei gleichzeitiger Forcierung von Wachstum und Automobilindustrie, wie es die bisherige Rathausleitung betreibt?
Darüber werden neben Prof. Niko Paech, Peter Unfried und Elke Urban am Freitagabend in der Alten Schlosserei diskutieren. Der Eintritt ist frei.