Einladung zur Podiumsveranstaltung
Die Fraktion im Sächsischen Landtag von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN lädt am Mittwoch, den 28. November, um 19 Uhr zur Podiumsdiskussion „Angekommen? Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund“ in den Offenen Freizeittreff Rabet (Eisenbahnstraße 54) ein. Auf dem Podium werden Cem Özdemir, Bundesvorsitzender BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN; Gabriele Weber, Referentin für Migrationsfragen im SMK; Siegfried Haller, Leiter des Amtes für Jugend, Familie und Bildung Leipzig gemeinsam mit der Moderation Annekathrin Giegengack, stellvertretende Fraktionsvorsitzende und bildungspolitische Sprecherin der GRÜNEN-Landtagsfraktion, ins Gespräch kommen.
Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund gehören auch in Sachsen längst zur Realität des Bildungssystems. „Sie haben es an unseren Schulen oftmals schwerer als Schüler ohne Migrationshintergrund“, sagt Petra Cagalj Sejdi, Sprecherin des KV BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Leipzig. „Gerade in Bundesländern wie Sachsen, in denen der Gesamtanteil von Schülern mit Migrationshintergrund im Vergleich zum restlichen Bundesgebiet noch relativ gering ist, wurde in der Vergangenheit weniger Rücksicht auf die speziellen Belange solcher Kinder genommen.“ Während in den westdeutschen Bundesländern die Frage des Umgangs mit Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund ein wichtiges bildungspolitisches Thema ist, spiele es in Sachsen bisher kaum eine Rolle, so die Leipziger Grünen-Sprecherin. Vor dem Hintergrund des wachsenden Anteils von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund im Schulbereich, aber auch der verstärkten Notwendigkeit, ausländische Fachkräfte und damit ihre Familien anzuziehen und zu integrieren, werde das Thema jedoch zukünftig an politischer Bedeutung gewinnen.
Der Anteil der Kinder und Jugendlichen mit Migrationshintergrund in der sächsischen Schülerschaft beträgt derzeit nur 5%. In Ballungszentren wie Dresden und Leipzig gibt es jedoch Schulstandorte, an denen mehr als ein Drittel der Schülerinnen und Schüler Wurzeln außerhalb Deutschlands haben. Ihre kulturelle und gesellschaftliche Einbindung, sowohl innerhalb der Schule als auch darüber hinaus, gelingt in unterschiedlichem Maße.
In Leipzig sind es vor allem die Schulen und Kindertagesstätten im Osten, die einen hohen Anteil von Kindern mit Migrationshintergrund haben. In einigen Leipziger Kitas gab es in der Vergangenheit bereits erfolgreiche Projekte, die die kulturelle und sprachliche Vielfalt dieser Kinder stärker einbinden und nutzen sollten. Doch kann hier noch weitaus mehr getan werden. „Vor allem in den Schulen ist es wichtig, dass noch mehr auf die Besonderheiten dieser Kinder geachtet wird“, so Cagalj Sejdi. Hierbei sei vor allem wichtig, so die Grünen-Sprecherin, dass unterschiedliche Faktoren beachtet werden, welche Zuwanderergeschichte die Schüler haben oder welche Sprachen und Kultur sie mitbringen. Neben der Geschichte der Kinder sei es aber in erster Linie wichtig, darauf zu schauen, inwiefern sich ein Migrationshintergrund auch in der Zusammensetzung der pädagogisch handelnden Personen abbilde, so Cagalj Sejdi. „Daneben müssen wir uns auch fragen, welches die richtigen Rahmenbedingungen für eine optimale und gelungene Förderung und Einbindung dieser Kinder sind. Hilfsmittel, wie der Einfluss auf die Zusammensetzung der Klassen, können ihre Vor- und Nachteile haben. Fest steht auf jeden Fall, dass das Ergebnis der Integration in die Schule Einfluss auf den Rest des Lebens eines jeden Schülers hat.“
Ausgehend von den Ergebnissen der Großen Landtagsanfrage „Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund im sächsischen Bildungswesen“ veranstaltet die Grüne Landtagsfraktion am Mittwoch, den 28. November unter dem Titel „Angekommen? Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund“ ein moderiertes Gespräch.
Interessierte sind herzlich eingeladen.
Zeit: Mittwoch, 28. November 2012 19:00 – 21:00 Uhr
Ort: Leipzig, Offener Freizeittreff Rabet, Eisenbahnstraße 54