Bücklein: „Laut schrillende Alarmglocken im S-Bahnnetz vage wahrgenommen“
Als kleinen Schritt in die richtige Richtung bewerten BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Leipzig die von DB Regio Südost angekündigten Änderungen im mitteldeutschen S-Bahnnetz. „Es scheint, als habe die DB Regio Südost die laut schrillenden Alarmglocken im S-Bahnnetz zumindest vage wahrgenommen. Allerdings strotzen die Äußerungen der DB Regio Südost in Sachen Kundenzufriedenheit nur so vor unangemessener Selbstzufriedenheit“, kritisiert Lorenz Bücklein, Vorstandssprecher von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Leipzig.
Angesichts ständiger Zugausfälle, notorisch überforderten Zugbegleitern und Fahrgästen vor allem auf der Stammstrecke Leipzig-Halle bezweifelt Bücklein, der die Strecke als Pendler regelmäßig selbst in Anspruch nimmt, die vorgelegten Zahlen der Kundenumfragen. „Offenbar wurden die Kunden gezielt außerhalb der Stoßzeiten befragt. Die alltäglichen Auseinandersetzungen um die zu geringen Kapazitäten speziell auf der Linie S5X und der Linie S3 werden hier ganz sicherlich nicht widergespiegelt. Ein ‚Erfolgsmodell‘, wie Herr Naue meint, ist die S-Bahn zwischen Halle und Leipzig sicherlich nicht “, so Bücklein weiter.
Die angedeuteten Kapazitätsausweitungen sind den Grünen nach beim derzeitigen Fahrgastaufkommen auf der Hauptstrecke ein erster notwendiger Schritt zur Verbesserung der Gesamtlage. Der Kreisverband vermisst hier aber eine akute Lösung der angespannten Lage. „Neben der notwendigen Aufstockung der Triebwägen brauchen wir eine erhöhte Taktung. Es ist absurd, dass die S5 regelmäßig vom Flughafen zurück nach Leipzig geschickt wird, statt nach Halle weiterzufahren.“ Bücklein zufolge wäre dies der erste Schritt für eine dringend notwendige Angebotsausweitung: „Wenn die DB Regio Südost den Pendlerströmen gerecht werden will, braucht es zwischen Halle und Leipzig einen verlässlichen Viertelstundentakt.“
So erfreulich die Nachfrage seitens der Reisenden ist, muss durch die beteiligten Verbände laut den Leipziger Grünen der Weg zu raschen und geräuschlosen Verbesserungen verfolgt werden. Dies sei im Sinne einer Stärkung des Umweltverbundes im Pendel- und Regionalverkehr notwendig. Andernfalls drohe ein Einbruch der Fahrgastzahlen zulasten von Schiene, Bus, Rad- und Fußverkehr, gerade zwischen den beiden Großstädten.
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