Die Leipziger GRÜNEN treiben die Debatte um das künftige Quartier am Leuschnerplatz weiter voran. Mit dem Beschluss „Grüne Perspektiven für Leuschnerplatz und Markthallenviertel“ verabschiedete die Mitgliederversammlung am Montag ihre Leitlinien für die künftige Entwicklung einer der letzten innerstädtischen Brachflächen.
„Wir wünschen uns im Areal zwischen City und Südvorstadt ein öffentliches und lebendiges Quartier mit vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten für alle Bürger. Unser Fokus liegt dabei auf der Markthalle als Herzstück des Quartiers sowie einer ausreichenden Bereitstellung von bezahlbarem Wohnraum“, erklärt Lorenz Bücklein, Vorstandssprecher von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Leipzig. „Mit dem Beschluss wollen wir eine öffentliche Diskussion darüber anregen, wie dieses wichtige innerstädtische Stadtentwicklungsprojekt gestaltet werden soll.“
Um eine vielfältige Nutzung zu ermöglichen, spricht sich der Beschluss für eine kleinteilige Parzellierung der zu vergebenden Bauflächen und eine konzeptgebundene Vergabe der Liegenschaften durch die Stadt aus. „Die Entwicklung des Markthallenviertels bietet die Chance, aus einigen Fehlern der letzten 25 Jahre zu lernen. Wir wollen, dass bei der Flächenveräußerung nicht einfach das finanziell höchste Angebot den Zuschlag erhält, sondern die besten und tragfähigsten Ideen gewinnen“, so Tobias Peter, Sprecher der Arbeitsgemeinschaft Stadtentwicklung und Mobilität des GRÜNEN Kreisverbands. Nach dem Willen der Partei sollen so unterschiedliche Bauträger – einschließlich Baugruppen sowie Selbstnutzerinnen und Selbstnutzer – zum Zuge kommen.
Im gesamten Quartier wollen die GRÜNEN einen Wohnanteil von mindestens 30 Prozent statt der bisher vorgesehen 20 Prozent erreichen. In den nördlichen und südlichen Blöcken des Markthallenviertels sind dem GRÜNEN Beschluss zufolge alle Instrumente für ein sozial gemischtes Wohnen auszuschöpfen. „Mit dem Markthallenviertel haben wir nicht nur die Chance, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Durch Berücksichtigung unterschiedlicher Wohnmodelle könnten wir zudem eine neue urbane Qualität durch vielfältige soziale Mischung ermöglichen“, so Tobias Peter. Deshalb sollen neben der Leipziger Wohnungsbaugesellschaft (LWB) und Wohnungsgenossenschaften auch Baugruppen sowie Selbstnutzerinnen und Selbstnutzer eingebunden werden.
Um die Urbanität der künftigen Bebauung zu sichern, fordert der GRÜNE Kreisverband im Rahmen der Bebauungsplanung eine differenzierte Binnengliederung, die den Bau von kleineren Platzlösungen und Passagen ermöglichen soll. Die architektonische Qualität soll durch Architektenwettbewerbe gesichert werden. Der Wilhelm-Leuschner-Platz selbst – das Areal westlich der Markthallenstraße – soll, wie bereits durch die GRÜNE Stadtratsfraktion angestoßen, als Markt der Möglichkeiten im Rahmen einer aktiven Zwischennutzung erschlossen werden. „Wir freuen uns darauf, die sich bietenden Freiräume in den kommenden Jahren erleben zu können. Als Partei der Bürgerbeteiligung setzen wir uns für eine ergebnisoffene Diskussion über die künftige Größe, Fassung und Gestaltung dieses wichtigen Platzes ein“, so Bücklein abschließend.
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