„Schiffe versenken im Auwald?“ – Schleuse Connewitz ist nicht sicher

Die Schleuse Connewitz entspricht nicht den Standards im Bereich Sicherheit. Vom Gewässer aus, mit der Einfahrt eines Bootes, sind Rettungswege nicht einsehbar, die anwesenden Mitarbeiter des Bürgerdienstes Leipzig sind keineswegs für Rettungsmaßnahmen ausgebildet. Zudem wird auch hier gegen das Recht auf informationelle Selbstbestimmung durch die Überwachung mit einer nicht gekennzeichneten Kamera verstoßen – davon kann man sich bei einer Paddeltour zweifelsfrei überzeugen.

„An dieser Stelle zeigt sich abermals, dass die Stadt nicht auf die Erfordernisse einer umweltverträglichen touristischen Nutzung des Leipziger Gewässersystems eingestellt ist.“, moniert Jürgen Kasek, Direktkandidat für die Landtagswahl im Leipziger Süden und Vorstandssprecher des Kreisverbandes. „Weder werden die Grundlagen des Umweltschutzes – wie die Diskussion um den Eisvogel gezeigt hat – noch die notwendigen Sicherheitsbestimmungen an der Schleuse eingehalten. Stattdessen wird versucht nach den Vorstellungen des Wassertouristischen Nutzungskonzepts, scheibchenweise eine touristische Nutzung umzusetzen, die so nicht funktionieren kann.“

In den letzten Jahren hat der Nutzungsdruck auf den Gewässern deutlich zugenommen. Eine ausreichende Kontrolldichte für den Schutz der besonders sensiblen Gebiete des Auwaldes, wie etwa das SPA-Gebiet Floßgraben, findet nicht statt. Zahlreiche Beschwerden auch der Umweltverbände werden weder aufgenommen noch bearbeitet. Bereits jetzt gibt es in Spitzenzeiten bis zu 300 Bootsbewegungen täglich an der Schleuse Connewitz, die bei dieser Auslastung nicht ausreichend gesichert sind. Die ursprüngliche im Wassertouristischen Nutzungskonzept festgelegte Höchstzahl der Nutzungsdichte ist inzwischen deutlich überschritten. Hinzu kommen fehlerhafte und viel zu niedrig angesetzte Unterhaltskosten für die Gewässer – auf Grund der hohen Nutzungsdichte sind diese deutlich gestiegen. Die eingereichte Klage der Umweltverbände belegt diesen Umstand deutlich.

Dadurch sind nicht nur die Bootsnutzer an der Connewitzer Schleuse sondern auch der Auwald und damit die Grundlage der touristischen Nutzung stark gefährdet. Statt den Fokus auf den Bereich eines vorsichtigen, umweltverträglichen Tourismus zu setzen, wird versucht Massentourismus zu etablieren. „Die EU-Beschwerde der Umweltverbände ist daher absolut notwendig und richtig“, so Kasek. „Die Stadt muss umdenken. Auf Grundlage des inzwischen überholten Wassertouristischen Nutzungskonzept 2006 dürfen keine Arbeiten mehr stattfinden. Eine umfassende Neubewertung der Situation muss her. Bis zur Erstellung eines neuen Konzeptes muss es für alle Maßnahmen, die einen Eingriff in das Ökosystem Leipziger Auwald auf Grundlage des WTNK darstellen, ein Moratorium geben. Der Umweltschutz im Auwald muss endlich oberste Priorität haben.“, so Kasek abschließend.

Werbung

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s

%d Bloggern gefällt das: