Nach bekanntwerden des Ablaufs der Feierlichkeiten zum 25. Jahrestag der Friedlichen Revolution, äußert sich Petra Cagalj Sejdi, Sprecherin des Kreisverbandes BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Leipzig kritisch zu der Einladung an den ungarischen Staatspräsidenten Janos Ader.
„Die Einladung des ungarischen Präsidenten zum Lichtfest in Leipzig, verhöhnt unsere Demokratie und alle diejenigen, die vor 25 Jahren dafür auf die Straße gegangen sind.“ so die Leipziger GRÜNEN Sprecherin und Vorstandsmitglied des sächsischen Roma Vereins Romano Sumnal e.V.
Durch Janos Ader und seine Fidesz-Regierung erleidet Ungarn seit mehreren Jahren das genaue Gegenteil von Demokratie und demokratischen Rechten. Fidesz bringt Rassismus, Homophobie, Antisemitismus und Romafeindlichkeit in Ungarn an die Tagesordnung – Schulbücher sind dementsprechend indoktriniert, rechtsradikale Taten werden als Kavaliersdelikte abgetan, Politiker und Staatsdiener können ihre nationalistische Gesinnung offen präsentieren.
Insbesondere Minderheiten, wie die ungarischen Roma leiden stark unter der Politik von Ader und seiner Partei. Sie werden aus den Städten in Slums gedrängt, erhalten keinen entsprechenden Zugang zu Schulen mehr und sind auch in allen anderen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens, der Infrastruktur und Versorgung bewusst ausgegrenzt. Sogar in ihrem Wahlrecht wurden die Ungarischen Minderheiten kurz vor den Parlamentswahlen im April durch ein neues Gesetz in eingeschränkt. „Politiker wie Janos Ader verhöhnen Freiheit und demokratische Rechte nicht nur, sie sind eine Gefahr für die Demokratie in Europa“, so Cagalj Sejdi, „aus diesem Grund fordern wir den OBM auf, Gesicht zu zeigen und die Einladung an den Ungarischen Präsidenten zurückzunehmen.“
Petra Cagalj Sejdi said
Hoppla, hier hat sich meinerseits ein Fehler eingeschlichen Herr Ader heißt richtig wie im Text „Janos“ und nicht „Josef“.
Wolfgang Brinkel said
Die Einladung an Janos Ader ist Ausdruck einer besonderen Geschmacklosigkeit. Deutlich wird dabei auch, dass das 25 jährige Jubiläum mehr der eigenen Selbstdarstellung als dem wirklichen Gedenken an die Ereignisse vor 25 Jahren dient. Wichtig wäre doch heute der Frage nachzugehen, wie wir mit dem Erbe der „Friedlichen Revolution“ umgehen. Wolfgang Brinkel