Schönefeld kann auch anders – Miteinander statt Menschenfeindlichkeit

Spontan-Demo: BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN kritisieren Polizei und fordern die Schönefelder und alle Leipziger auf sich solidarisch zu den Geflüchteten zu positionieren.

Eine Notunterkunft für Zufluchtsuchende in Schönefeld sorgt seit geraumer Zeit für Anwohnerproteste.
„Wie die Polizei am Mittwochabend eine Spontan-Demo bis zur Notunterkunft von gewaltbereiten Menschenfeinden genehmigen konnten ist unverständlich. Ein derartiger Fackelmarsch – und das lehrt uns nicht nur Rostock Lichtenhagen oder Mölln – bedeutet eine enorme Gefahr für die Zufluchtsuchenden. Wir müssen endlich begreifen, dass es die Flüchtlinge sind, die unseren Schutz brauchen. Vor diesem Hintergrund hätte die Polizei gem. § 15 SächsVersG einschreiten und den Marsch auflösen müssen. Wir erwarten, dass die Vorkomnisse gründlich ausgewertet werden. Die Tatbestandsvoraussetzungen für eine Spontanversammlung lagen nicht vor, eine Anmeldung ebenfalls nicht. Stattdessen standen gewaltbereite Nazis mit Fackeln vor einem Flüchtlingsheim“ so Petra Cagalji Sejdi, Sprecherin von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Leipzig.

Einige Eltern von Kindern der benachbarten Grundschule sammeln Unterschriften gegen die Unterkunft und protestieren gegen einen Besuch der Schüler im Asylbewerberheim. Petra Cagalji Sejdi weiter: „Solidarität muss endlich praktisch werden. Wir müssen unbegründete Ängste der Anwohner abbauen und ein solcher Besuch und Austausch wäre ein Anfang Mitmenschlichkeit endlich praktisch zu machen.“
Christin Melcher, Vorstandsmitglied und Spitzenkandidatin im Leipziger Nord-Osten für BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN fügt hinzu: „Die gegen den Besuch in Stellung gebrachten Argumente zeugen von erschreckenden Empathielosigkeit und Unwissen und sind von einem latenten Rassismus geprägt. Dass dafür auch noch Kinder instrumentalisiert werden ist erschreckend. Wir müssen im Unterricht darüber sprechen, dass es Länder gibt wo Menschen aus unterschiedlichen Gründen verfolgt werden und um ihr Leben fürchten müssen, was diese Menschen alles durchgemacht haben um überhaupt hier in Leipzig anzukommen.“

Leipzig-Schönefeld ist im Begriff ein Synonym für Rassismus zu werden, das sollten wir gemeinsam verhindern.
„Wir dürfen die Schönefelder nicht alle über den gleichen Kamm scheren, sondern gemeinsam mit den Schönefeldern, für Menschlichkeit und Nächstenliebe eintreten. Solidarität kann dabei viele Wege gehen: Sach- oder Kleiderspenden, eine ehrliche Willkommenskultur für die Flüchtlinge oder auch nur das Gespräch mit dem Nachbarn, das deutlich macht, es handelt sich hier um Menschen wie du und ich und Ängste sind unbegründet. Es ist unsere Verantwortung als Schönefelder, als Leipziger, Rassismus und Vorurteile klar als das zu benennen was sie sind – menschenfeindlich! Und es liegt in unserer Verantwortung dafür zu sorgen, dass Menschenfeindlichkeit keinen Platz in unserer Gesellschaft findet.“ so Christin Melcher abschließend.

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