Clubkultur wertschätzen und unterstützen

Gerade erst sind zwei Leipziger Clubs fast unbemerkt von der Öffentlichkeit in die Top Ten der beliebtesten Clubs Deutschlands gewählt worden, das Conne Island und die Distillery. Das Ranking der Zeitschrift De:Bug, die führende Zeitschrift für elektronische Lebensaspekte in Deutschland, gibt viel Grund zur Freude. Denn neben den Clubs gibt es gerade in Leipzig eine ungeheuer aktive Szene mit vielen bekannten Künstlern und Labels.
„Wenn in Leipzig über Kultur gesprochen wird, verengt sich die Debatte oft auf die kommunalen Eigenbetriebe und die freie Szene, dass daneben gerade im Bereich der vielen privatwirtschaftlich geführten Clubs, die man zur Kreativwirtschaft zählen kann, viel für die Kulturlandschaft in der Stadt getan wird, wird oftmals übersehen.“, so Felix Ekardt.

Hinzu kommt, dass eine offene und ehrliche Debatte über die Kultur in Leipzig vermieden wird. So hatte Jung bereits 2006 angekündigt, bei der Oper kürzen zu wollen und eine Strukturdebatte zu führen. Geschehen ist bis heute nicht viel. Die offene Diskussion über die Ergebnisse des Actori Gutachtens ist ins Stocken geraten. Dabei ist klar, dass gerade weil die Mittel der Stadt begrenzt sind und der Kulturetat nicht beliebig erhöht werden kann, dieses Thema keinen Aufschub erlaubt.
„Wer also die Substanz der Kultur in Leipzig erhalten will, muss sich über Strukturveränderungen Gedanken machen. , ergänzt Kornelius Unckell, Koordinator der AG Kultur des Kreisverbandes BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN in Leipzig.
„Abseits von diesen Fragestellungen scheint die Clubkultur komplett außen vor gelassen. Dabei trägt gerade dieser Bereich maßgeblich für die Attraktivität Leipzigs bei jungen Menschen bei.“, so Jürgen Kasek, Vorstandssprecher des Kreisverbandes.
Es entsteht der Eindruck, dass die Wertschätzung der Subkultur und damit der vielen kleinen Clubs in der Leipziger Stadtverwaltung nicht vorhanden ist. So wird seit Jahren von den Akteuren ein Freiflächenkonzept gefordert, um legale Möglichkeiten zu haben, im Sommer draußen Veranstaltungen durchführen zu können. Die Diskussion dazu ist bisher nicht wirklich voran gekommen .
Der Stadtverwaltung fehlt bislang noch das Wissen, was die Kreativwirtschaft für die Stadt bedeutet und ihr bringt. Ein avisiertes Gutachten zur Umwegrentabilität wurde bisher aus Kostengründen nicht durchgeführt. Dabei wäre eine exakte Abbildung der Zahlen in diesem Bereich mehr als hilfreich und Leipzig könnte sich national und international vergleichen.
Ebenso beklagen viele Veranstalter und Clubbesitzer, dass die Zusammenarbeit mit der Verwaltung oft nicht vorankommt und nicht genug Verständnis für die geleistete Arbeit herrscht. Genehmigungsverfahren dauern lange und der Ermessensspielraum der Verwaltung wird selten ausgeschöpft.
„Leipzig ist daher dringend aufgefordert, die Bedürfnisse von Veranstaltern und Interessenvertretern, wie die Global Space Oddysey ernster zu nehmen und die Clubkultur als wichtigen Teil der Leipziger Kulturlandschaft anzuerkennen. Ein Freiflächenkonzept ist dabei ebenso notwendig, wie die Unterstützung dieser Szene bei Genehmigungsverfahren. Die Stadtverwaltung muss begreifen, welchen Schatz Leipzig in diesem Bereich birgt.“, fordert Ekardt abschließend.

Am 24.01. findet passend zum Thema die Wahlkampfabschlussparty der Grünen in der Leipziger Distillery ab 21:30 Uhr statt. Dabei werden namenhafte Leipziger DJs und auch Felix Ekardt selbst Musik auflegen. Der Eintritt ist kostenfrei.
Musikalisch wird sich der Abend vor allem im Bereich Elektro und Drum ’n Bass bewegen.

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