Aufsuchende Straßensozialarbeit für Alkoholkranke für 2012 sichern !

Nachdem der Stadtrat in seiner Sitzung am 12. Oktober dem Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen zur Fortführung der aufsuchenden Straßensozialarbeit für alkoholkranke Erwachsene in modifizierter Form, leider ohne Aussagen zur Weiterfinanzierung folgte, arbeitet die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen nun mit einem Antrag zum Haushaltsplanentwurf nach. 
Ohne die Mittel der Stadt wird der innovative Ansatz der aufsuchenden Straßensozialarbeit für alkoholkranke Erwachsene nicht weiterverfolgt werden. EU-Mittel aus dem EFRE-Programm sichern das Projekt bis März 2012, wie es dann weitergeht steht aber in den Sternen. Der beschlossene Verwaltungsstandpunkt  sieht nämlich nur die Finan- zierung über Dritte vor: also mittels eines weiteren Europaprogramms oder ein Bundesprogramms. 
"Es ist schon beschämend für den Stadtrat, dass ein Projekt, welches nachweislich wirksam ist, nicht weitergeführt werden soll, geschweige denn auf andere Stadtgebiete ausgeweitet werden kann, wie von dort dringend gewünscht wurde". In Grünau, in Leutzsch und im Leipziger Osten formulierten dies die Stadtbezirksbeiräte und stimmten unserem Antrag zu. Der Stadtrat hat sich davon am 12. Oktober nicht beeindrucken lassen, aber er kann es im Beschluss des Antrages zum Haushalt nachholen." erklärt Katharina Krefft,  gesundheitspolitische Sprecherin der Stadtratsfraktion. 
Für Nachfragen: Katharina Krefft 0172 9364081

Hintergrund:
Der Antrag zum Haushalt 2011 
„Aufsuchende Straßensozialarbeit für Alkoholkranke“ weiterführen 
Es werden 85 TEUR zur Finanzierung des Projekts „Aufsuchende Straßensozialarbeit für Alkoholkranke“ bereit gestellt. 

Begründung: 
Die gravierenden negativen Auswirkungen einer Alkoholabhängigkeit werden allzu oft allein dem persönlichen Versagen zugeschrieben, obwohl allgemein bekannt ist, dass darüber hinaus zahlreiche gesellschaftliche Faktoren eine für die Suchtkrankheit auslösende Rolle spielen. Das Modellprojekt „Mobile Streetwork“ in Trägerschaft des Suchtzentrum Leipzig gGmbH hat den Ratsbeschluss RB 895/07 umgesetzt und schon im vergangenen Jahr, dem ersten von zwei Modelljahren, erstaunliche Wirkungen erzielt. Im Modellgebiet Plagwitz, Lindenau und Leutzsch arbeiten zwei Straßensozialarbeiter erfolgreich mit Bürgern, die sich regelmäßig an bestimmten Trinkplätzen einfinden. Von diesen Bürgern gehen teilweise erhebliche Störungen für die Nachbarschaft aus. Die Streetworker sprechen die Trinkenden regelmäßig an, informieren sie über Beratungs- und Ausstiegsangebote, vermitteln in weiterführende Angebote (Entgiftung, ambulant betreutes Wohnen, Angebote der Wohnungslosenhilfe) und bieten auch alternative soziale Kontakte an. Alternativ werden tagesstrukturierende Angebote unterbreitet. Tatsächlich geht die Anzahl von Anzeigen und Beschwerden, z: B. wegen Ruhestörung signifikant zurück. Polizei, Ordnungsamt und andere lokale Akteure bestätigen diesen Effekt. Dieses Modell zieht also bereits Kreise, verschiedene Stadtbezirksbeiräte, aber auch z. B. Einkaufszentren sind an einer Ausweitung des Projektes dringend interessiert und wünschen sich die sogenannte „aufsuchende Straßensozialarbeit“ auch in ihrer Umgebung. Es gibt erste Angebote dafür auch finanzielle Mittel bereitzustellen. Das Projekt kann bei einer Erweiterung auf ein sehr gutes bestehendes fachliches Beratungs- und Hilfenetz zurückgreifen. Das Projekt dient dazu, die langfristigen Kosten für die Kommune, die durch Alkoholismus entstehen, zu vermeiden. 
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